Es deutete zunächst nichts darauf hin, dass für Paul Lüpsen-Nowak das Thema Basketball einmal absolut im Mittelpunkt stehen würde. 1986 in Polen geboren, zog er im Alter von drei Jahren nach Deutschland und verbrachte zunächst viele Jahre in Delmenhorst. Auf eine Ausbildung zum Erzieher und eine fünfjährige Tätigkeit in einem Kindergarten folgte eine Anstellung in einer Förderschule mit heilpädagogischem Hintergrund.
Die Grundlagen für das, was er heute im Baskets4Life e.V. macht, waren aber damals – ohne es schon zu wissen – gelegt, denn die Arbeit mit Kindern bereitete ihm „jederzeit viel Freude“, wie er sich rückblickend erinnert. Und dann kamen Kontakte zu Srdjan Klaric, sportlicher Leiter der EWE Baskets, ins Spiel. Der ermutigte Lüpsen-Nowak, sich in Richtung Basketball zu wenden.
Es war kein großes Überlegen notwendig, denn mit der Sportart an sich hatte er als begeisterter Zuschauer schon länger Kontakt. „Mein erstes Spiel war die Pokalpartie damals gegen Quakenbrück“, sagt er. Ein dramatisches Spiel mit zweifacher Verlängerung (und dem besseren Ende für die Gäste): „Da war die Euphorie erwacht.“
Paul Lüpsen-Nowak engagierte sich im Baskets4Life e.V. zunächst ein Jahr lang als Coach im damals just angelaufenen BASKita-Projekt. 2022 schließlich bewarb er sich, abermals von Srdjan Klaric ermutigt, auf die vakant gewordene Stelle des Projektmanagers. Als er den Zuschlag erhielt, war die Freude groß: „Und bei meinem vorherigen Arbeitgeber hatten alle Verständnis für diesen Wechsel.“
Im e.V. kann er nun seine Begeisterung für den Sport und seine Freude an der Arbeit mit Kindern bestens verbinden, denn das Thema BASKita ist, neben der Organisation von Veranstaltungen des Vereins, der Kern seiner Tätigkeit. Kurz zur Erklärung: Bei BASKita betreuen speziell ausgebildete Coaches Kinder im Vorschulalter.
Das Projekt boomt – und wie! „Wenn wir jetzt in das neue BASKita-Jahr starten, sind wir in 38 Einrichtungen präsent und betreuen über 1.200 Kinder“, erläutert Paul Lüpsen-Nowak und wirkt beim Blick auf die imposanten Zahlen selbst noch ein wenig erstaunt über das rasante Wachstum. Das wiederum hat es für die Verantwortlichen in sich, denn dahinter steckt eine Menge Organisations- und Abstimmungsarbeit. Mittendrin in diesem Prozess: der ausgebildete Erzieher, der sich in Oldenburg längst sehr wohl fühlt.
Er ist Bindeglied zwischen den Kitas, den Coaches und dem e.V. Eine komplexe Angelegenheit, denn die Einrichtungen haben jeweils ihre eigenen zeitlichen Vorgaben und Möglichkeiten, auch die Coaches, die alle auf Basis einer geringfügigen Beschäftigung im Verein angestellt sind, sind nicht beliebig verfügbar. „Bis alles passt, ist es stets ein langer Weg“, sagt Lüpsen-Nowak lachend, „aber er lohnt sich“. Wenn alles zusammengefügt ist, betreut ein Coach eine Kita und die dortige(n) Gruppe(n). Die wöchentlichen BASKita-Einheiten umfassen jeweils maximal zwölf Kinder und dauern 45 Minuten.
Der Projektmanager und seine Mitstreiter sind fortwährend auf der Suche nach neuen Coaches, denn die Warteliste mit Kitas wird nicht kleiner – ganz im Gegenteil. Stichwort Mitstreiter: Nicht nur die Kolleginnen und Kollegen aus dem e.V. begleiten die Projekte des Vereins, zu denen auch die Grundschulliga, Streetball-Courts und Camps zählen. „Wenn wir nicht das komplette Baskets-Office hinter uns wüssten, hätten wir nicht solchen Erfolg“, betont Paul Lüpsen-Nowak.
Neben dem Ausbau von BASKita steht noch ein weiteres Thema für die Zukunft im Mittelpunkt. „Wir wollen ein Angebot etablieren, dass es – vor allem am Wochenende – möglich macht, dass Kinder auch nach dem Ende der Vorschulzeit buchstäblich am Ball bleiben können.“ Erste Gespräche dazu hätten inzwischen stattgefunden, sagt er. Wer die bisherige Entwicklung des Baskets4Life e.V. betrachtet, ahnt: Auch das dürfte dem engagierten Team gelingen.